Peine. Die Stadt hat die 5,6 Millionen Euro teure Peters-Brücke eröffnet: Sie spricht von gut angelegtem Geld – und zwar aus diesen Gründen.

Von einem „bedeutsamen Tag für Peine“ spricht Bürgermeister Klaus Saemann: Knapp vier Jahre nach der Sperrung der alten Variante aus Holz (morsch geworden) und mehr als zwei Jahren nach dem Abrissbeginn hat die Stadt Peine am heutigen Mittwoch (24. April) die neue Hertha-Peters-Brücke aus Stahl für die Öffentlichkeit freigegeben. Saemann und Stadtbaurat Hans-Jürgen Tarrey sind sich sicher: Viele Peiner hätten die Freigabe der neuen Hertha-Peters-Brücke herbeigesehnt, die wie ihre Vorgängerin nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden darf. „Für die Bevölkerung ist diese Verbindung zwischen der Innenstadt/Südstadt und dem Klinikum sowie dem Umland von sehr großer Bedeutung“, ist Tarrey überzeugt.

Die neue Hertha-Peters-Brücke in Peine.
Die neue Hertha-Peters-Brücke in Peine. © Stadt Peine | Stadt Peine

Auf 5,6 Millionen Euro (Bau-, Planungs- und Nebenkosten) ist die Gesamtausgabe für die Hertha-Peters-Brücke zwar gestiegen. Doch Saemann und Tarrey sprechen trotzdem von einer sinnvollen Investition, von einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Denn über die Brücke, die über den Mittellandkanal und die Bundesstraße 65 führt, sagt der Bürgermeister: „Zu den Kindertagesstätten, Schulen und anderen Zielen im Stadtzentrum, aber auch in die Neubaugebiete südlich des Mittellandkanals sowie zu den Naherholungsgebieten am Gräwig (Wald) oder den südlichen Ortschaften und Gemeinden werden die Wege mit der Hertha-Peters-Brücke aus der und in die Kernstadt wieder schneller und vor allem einfacher.“

Hertha-Peters-Brücke – „wichtiger Lückenschluss“

Für Tarrey wird die Bedeutung dieses „Lückenschlusses“ über die Stadtgrenzen hinaus auch noch steigen, denn mit der neuen Stahlbrücke sei das kreisweite/regionale Radwegenetz nun vervollständigt. „Andere Städten müssen weitaus mehr in Fahrradverbindungen investieren, denn das Radfahren ist aus Klimaschutz-Gründen auf dem Vormarsch“, ist der Stadtbaurat überzeugt. Da seien die 5,6 Millionen Euro noch vergeleichsweise wenig Geld mit hohem Ertrag. Wobei das Land von dieser Summe auch noch 2,8 Millionen Euro übernommen hat.

Die neue Hertha-Peters-Brücke.
Die neue Hertha-Peters-Brücke. © Stadt Peine | Stadt Peine

Auch wenn am Tag der Brückenfreigabe für Saemann das „Positive im Vordergrund“ steht, erwähnen Tarrey und Projektleiter Oliver Schumann von der Rathausverwaltung auch die Schwierigkeiten in der Vergangenheit: Corona, Lieferprobleme aufgrund des Ukraine-Kriegs, zudem laut Schumann die Insolvenz der ersten Stahlbaufirma, die „wegen gestiegener Materialkosten bei einem anderen Projekt“ die Errichtung der Peters-Brücke nicht habe fortführen können – all das hat zu Verzögerungen bei dem Peiner Vorhaben geführt.

Hertha-Peters-Brücke – Stahl nicht aus Peine

Anders als bei ersten 1988 eröffneten Hertha-Peters-Brücke aus Bongossi-Holz ist es nun in der Stahlstadt Peine eine Stahlbrücke geworden: Allerdings kommt Schumann zufolge der Stahl nach dem Ausschreibungsergebnis nicht aus dem Peiner Stahlwerk, sondern „im Wesentlichen aus Frankreich und Luxemburg“. Und anders als das erste Modell ist die jetzige Brücke – benannt nach der früheren (ehrenamtlichen) Landrätin Hertha Peters – nach den Worten des Projektleiters barrierefrei: An der Südseite betrage die Steigung drei Prozent, an der Nordseite aus Platzgründen die immer noch erlaubten maximal sechs Prozent – dort gebe es aber ein Zwischenpodest als Ruhezone für Rollstuhlfahrer.

Die neue Hertha-Peters-Brücke in Richtung Süden (Klinikum). 
Die neue Hertha-Peters-Brücke in Richtung Süden (Klinikum).  © FMN | Harald Meyer

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