Wolfsburg. Die Autorin des Wolfsburger Phaeno verrät uns die genialen Tricks der kleinen flinken Tierchen in der Zentralsahara.

Eine Körpertemperatur bis 55 ° C halten Silberameisen in der Zentralsahara aus. Die gesamte Wüste liegt im Norden Afrikas und ist unglaublich groß: 26-mal passt in die Sahara die Fläche von Deutschland rein. Auch fast die ganze Fläche der USA hätte darin Platz.

In der heißen Zentralsahara laufen diese 10 Millimeter kleinen Tiere mit den sehr langen Beinen sogar in der Mittagshitze draußen umher und suchen nach Beute. Am Boden kann es da sogar bis zu 60 ° C heiß werden. Sie müssen schon jede Menge Tricks auf Lager haben, um in der Hitze zu überleben. Die kleinen Tierchen rasen in unglaublicher Geschwindigkeit über den Sand. Mit rund 50 Schritten pro Sekunde berühren sie den Boden dabei nur ganz kurz.

Wozu diese Mühe? Sie suchen im Eiltempo nach vertrockneten Insekten, die über den Wind eingetragen worden sind. In nur 10 Minuten müssen die Tiere nämlich wieder mit der Beute im unterirdischen Bau sein, sonst sterben sie selbst durch die hohen Temperaturen. Neben der Hitze habe sie einen weiteren Feind: die Fransenfingereidechse. Diese hält aber weniger Wärme aus. Ein Vorteil für die Ameise. Durch ihr Aussehen und spezielle Hitzeschutzproteine sind die Silberameisen bestens auf die Sonne vorbereitet. Sie tragen am ganzen Körper Haare, Auswüchse ihres Chitinpanzers, die im Sonnenlicht silbrig glänzen. Diese Haare reflektieren sichtbares Licht und auch Infrarotstrahlung. So heizt sich der Körper weniger schnell auf.

Doch auch bei uns können Ameisen sehr gut auf Temperaturen achten. Waldameisen sorgen beispielsweise dafür, dass es dem Nachwuchs in dem großen Bau an nichts fehlt. Sie tragen die Brut immer zu der Stelle, an dem die Feuchtigkeit und Temperatur optimal ist.